Stefan Pierer (KTM) ist amtierender ACEM-Präsident. Der Verband fordert Hilfen von EU und Mitgliedsländern für den Motorradsektor.
Stefan Pierer (KTM) ist amtierender ACEM-Präsident. Der Verband fordert Hilfen von EU und Mitgliedsländern für den Motorradsektor. (© KTM)
Branche

Corona-Krise: Europäischer Verband äußert sich
23.03.2020

Der europäische Zweiradhersteller-Verband ACEM nimmt die EU-Kommission und die Regierungen der Mitgliedsstaaten in die Pflicht, wenn es um die Linderung der Covid-19-Folgen für den Motorradsektor geht.

„Die Covid-19-Pandemie ist eine beispiellose Krise, die der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in aller Welt erheblichen Schaden zufügt und die globale wirtschaftliche Stabilität bedroht. Die politischen Entscheidungsträger auf europäischer Ebene und die nationalen Behörden arbeiten zusammen, um diese beiden großen Herausforderungen zu bewältigen. Industrie und Einzelhandel sind bereits stark betroffen, auch innerhalb der Motorradindustrie“, fasst der Herstellerverband ACEM die jüngsten Geschehnisse und seine Auswirkungen zusammen, um dann zu unterstreichen, dass die Motorradindustrie alle Anstrengungen unternehme, um Mitarbeiter und Kunden zu schützen. „Die öffentliche Gesundheit und Sicherheit hat für uns alle oberste Priorität“, so der Verband in seiner aktuellen Stellungnahme. Ungeachtet dieser Notwendigkeit seien aber auch die Erhaltung der europäischen Wirtschaft und der Schutz der Arbeitsplätze von größter Bedeutung.

„Die derzeitige Situation ist für Motorradhändler und -hersteller eine besondere Herausforderung“, stellen die Verbandsvertreter rund um den amtierenden ACEM-Präsidenten Stefan Pierer (KTM Group) fest. Die anhaltende Pandemie habe Lieferketten, Produktionsabläufe und die Entwicklung neuer Euro-5-Modelle stark beeinträchtigt. Insgesamt sei es in vielen Ländern durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zu einem fast vollständigen Stillstand der Industrie gekommen.

„Die jüngste Abriegelung und die strengen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben auch den Motorradeinzelhandel gelähmt. Dies wirkt sich nach und nach auf alle europäischen Märkte aus und schafft beunruhigende Unsicherheiten für den Motorradsektor“, so der Herstellerverband. Die Covid-19-Krise bringe die Händler, bei denen es sich zumeist um kleine Familienbetriebe handle, in eine extreme finanzielle Notlage. Deshalb fordert der Verband: Unmittelbare Cashflow-Unsicherheiten müssten durch entsprechende Unterstützungsmaßnahmen in jedem betroffenen Land ausgeräumt werden.

Und der ACEM macht auch gleich seine Stoßrichtung klar: Die Motorradindustrie fordert nach eigenem Bekunden die Europäische Kommission und die nationalen Verwaltungen dringend auf, rasch alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um dem Sektor zu helfen, diese beispiellose Krise zu überstehen. „Der Motorradsektor ist bereit, mit allen politischen Entscheidungsträgern zusammenzuarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen und die 300.000 mit dieser Branche verbundenen Arbeitsplätze zu schützen“, betont man beim Verband.

ACEM-Präsident Stefan Pierer zur Lage: „Die Covid-19-Krise wird unsere Fähigkeit testen, gleichzeitig eine große Gesundheits- und Wirtschaftskrise zu bewältigen. Die ACEM-Mitglieder arbeiten uneingeschränkt mit den Behörden zusammen, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen. Wir sorgen dafür, dass unsere Mitarbeiter und Partner sicher sind, und zählen auf die politischen Entscheidungsträger, um in den vor uns liegenden, herausfordernden Wochen und Monaten Lösungen zu finden, um die Welle zu brechen, die sonst den Sektor treffen könnte.“

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