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Der Doktor ordiniert wieder
29.01.2019

Am Sonntag, den 10. März 2019 startet die neue MotoGP Saison.

Die Fans fiebern dem Auftakt in Katar längst entgegen und eines steht fest: Es wird auch dieses Jahr wieder ein heißer Kampf um den Titel. Ein Mann ist aus dem Teilnehmerfeld nicht mehr wegzudenken. Trotz seiner bald 40 Jahre gilt die MotoGP Legende Valentino Rossi auch diesmal wieder als fester Titelkandidat. Mit seiner enormen Erfahrung hat er seiner wesentlich jüngeren Konkurrenz einiges voraus. Immerhin fuhr Rossi bereits WM-Rennen, als einige seiner Mitstreiter noch gar nicht geboren waren.

Der Größte aller Zeiten

Seine Fans nennen ihn unter anderem „The Goat“. „The Greatest of all time“ hat seinen Titel redlich verdient. Neun Weltmeistertitel haben den Italiener zu einem Idol gemacht. Unglaubliche 115 Siege bei 383 Starts verhalfen Valentino Rossi zum Legendenstatus. Und doch kann der erfolgreichste Pilot der Geschichte nicht mit den Spitzenverdienern anderer Sportarten mithalten. Das große Geld wird nach wie vor im Fußball und Basketball gemacht. Cristiano Ronaldo von Juventus Turin, LeBron James von den Cleveland Cavaliers und Lionel Messi vom FC Barcelona spielen in einer eigenen finanziellen Liga. Mit Formel 1 Weltmeister Lewis Hamilton schafft es gerade mal ein Motorsportler in die Top 10 der Spitzenverdiener im Sport. Seine rund 46 Millionen Dollar, die er pro Jahr verdient, sind hingegen immer noch eine ganze Menge mehr, als die rund zehn Millionen, die Valentino Rossi pro Jahr kassieren soll. Davon unabhängig, bleibt Valentino Rossi für seine Fans der Größte. Seine großen sportlichen Erfolge und sein extrovertiertes Verhalten auf und neben der Rennpiste haben ihn zu einem der bekanntesten Sportstars der Welt gemacht.

Ein Start mit Hindernissen

Sein Markenzeichen ist unter anderem seine Startnummer. Heute weiß jeder, wer sich hinter der Nummer 46 verbirgt. Doch sein Start in die Sportwelt verlief etwas holprig. Seine Mutter wollte ihren Valentino unbedingt als erfolgreichen Fußballer sehen, doch sein Vater brachte ihm den Kartsport näher. Leider konnte sich die Familie bald kein neues Kart mehr leisten und so stieg Rossi gezwungenermaßen auf Minimoto/Minibike um. Dies sollte sich noch als goldrichtige Entscheidung erweisen. Die ersten Erfolge stellen sich rasch ein. Im Jahre 1991 gewann er sein erstes Rennen, 1993 fuhr er bereits Straßenrennmaschinen und wurde in der italienischen Sport-Produktionsmeisterschaft Dritter. Zwei Jahre später holte er sich den Titel. Seinem ersten Weltmeistertitel in der 125-m³ Klasse sollten noch viele weitere folgen. Rossi gewann als zweiter Fahrer nach Phil Read in der Geschichte des Motorradrennsports einen Weltmeistertitel in drei verschiedenen Klassen. Die neu geschaffene MotoGP Klasse dominierte er anfangs nach Belieben und eroberte einen Titel nach dem anderen.

Eine eindrucksvolle Karriere in Zahlen

Mittlerweile bilanziert Valentino Rossi seine Karriere mit neun Weltmeistertiteln in vier verschiedenen Klassen. Auf 383 Starts kommen 115 Siege, 232 Podestplätze, 65 Pole Positions, 95-mal legte er die schnellte Runde im Rennen hin. Neben all den Riesenerfolgen musste der „Doktor“, wie ihn seine Fans auch liebevoll nennen, einige brutale Rückschläge verkraften. Im Jahre 2010 stürzte er im zweiten freien Training zum Grand Prix von Italien in Mugello schwer. Rossi zog sich einen doppelten, offenen Schienbeinbruch zu. Er setzte drei Rennen aus, kam nach nur sechs Wochen zurück und wurde prompt wieder Vierter im Rennen. Ein Jahr später war der Italiener beim Großen Preis von Malaysia unverschuldet in einen tragischen Unfall verwickelt. Dabei verstarb Marco Simoncelli. In den Jahren 2015 und 2016 schrammte er jeweils nur knapp an seinem zehnten WM-Titel vorbei. Mit dem aktuellen MotoGP Weltmeister Marc Marquez ist er regelmäßig in Konfrontationen verwickelt. Eine bewusste Behinderung Rossis von Marquez und die darauf folgende Strafversetzung in die letzte Reihe des Feldes beim letzten Rennen der Saison hat Rossi wahrscheinlich den Weltmeistertitel im Jahr 2015 gekostet.

Neue Saison, neues Glück?

Motorsportfreunde dürfen sich 2019 wieder auf eine spannende Saison freuen. Valentino Rossi´s Karriere ist immer wieder Gegenstand von Spekulationen. Diese heizt er offenbar auch bewusst an. So absolvierte er bereits im Jahre 2004 Testfahrten für das Formel 1 Team von Ferrari und kam bis auf 1,5 Sekunden pro Runde an Michael Schumacher heran. Nach einem dritte Platz bei der Monza-Rallye machten auch Gerüchte die Runde, Rossi könnte in die Rallye-Weltmeisterschaft wechseln. Doch all dies hat sich bisher nicht bewahrheitet. Der Doktor bleibt auch 2019 der MotoGP Fangemeinde erhalten und geht wieder für Yamaha an den Start.

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