Branche

ACEM: Zahlen für 2017 und Druck bei Euro 5
26.01.2018

Deutschland laut ACEM auf Rang drei der größten EU-Motorradmärkte 2017. Verbandspräsident Stefan Pierer fordert EU auf, bei Euro 5 Licht ins Dunkel zu bringen.

Im Rahmen seiner traditionellen Jahreskonferenz hat der europäische Motorradhersteller-Verband ACEM eine vorläufige Statistik über die Entwicklung der europäischen Absatzmärkte 2017 vorgelegt. Demnach landete Deutschland auf Rang drei innerhalb der EU – in einem insgesamt rückläufigen Umfeld. Verbandspräsident Stefan Pierer, zugleich CEO des österreichischen Motorradherstellers KTM, sendete eine klare Botschaft Richtung Brüssel. Er forderte von der Europäischen Kommission schnellstmöglich Klarheit in Sachen Euro 5.

ACEM zufolge wurden 2017 insgesamt 913.445 Motorräder über 50 Kubikzentimeter innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten neu registriert. Das entspreche einem Rückgang von 9,5 Prozent gegenüber 2016. Laut dem Verband, der sein Zahlenwerk auf Meldungen seiner Mitglieder stützt, waren die größten Motorradmärkte in Europa 2017 Italien (204.579 Einheiten), Frankreich (162.828) und Deutschland (140.667).

Ein anderes Bild zeigte sich bei den Mopeds bis 50 Kubik. Hier stieg, so ließ die Interessenvereinigung wissen, das Zulassungsvolumen innerhalb der EU von 316.662 Einheiten (2016) auf 399.426 Einheiten (2017) – ein Plus von 26 Prozent. Die größten Märkte für Mopeds in Europa waren demnach: Frankreich (107.322 Einheiten), Niederlande (86.826), Deutschland (33.254), Polen (29.633) und Italien (26.030).

Auch der Markt für Elektromotorräder wuchs dem Verband zufolge von EU-weit 3.496 Einheiten im Jahr 2016 auf 4.121 Einheiten 2017 (+20,4 Prozent). Das Segment bleibt aber in der Nische: Laut Verband waren nur 0,45 Prozent aller 2017 in Europa zugelassenen Motorräder solche mit elektrischem Antrieb.

Ein zentrales Thema der insgesamt 13. Verbands-Jahrestagung war das Thema Euro 5. Wie ACEM-Chef Pierer betonte, bekenne sich die Branche vorbehaltlos zur Nachhaltigkeit, „die wir als einen komplexen Prozess verstehen, der mit der Umweltverträglichkeit von Fahrzeugen, der Verkehrssicherheit und der Wirtschaftlichkeit unserer Betriebe zusammenhängt“. Seit 1999 habe sich der Motorradsektor von „Euro 0“ auf die Euro 4-Norm umgestellt. Die Kohlenmonoxid-Emissionen seien um 91 Prozent reduziert worden, die Stickoxid- und Kohlenstoffemissionen um 92 Prozent. „In den kommenden Monaten werden wir mit der Umsetzung der zukünftigen Euro-5-Umweltnorm beginnen“, so Pierer. Die Herstellung von Fahrzeugen erfordere jedoch eine komplexe Planung – „und wir brauchen dringend Klarheit von der Europäischen Kommission über den technischen Inhalt und den Umsetzungszeitraum von Euro 5“.

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