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NEWS UPDATE: SFM-Insolvenz: Ein Neuanfang unter anderem Namen?
06.12.2013

Die Nürnberger Traditionsmarke Sachs kommt nicht aus den Schlagzeilen. Mehr als sieben Jahre nach der Pleite der gleichnamigen Motorenfabrik steht auch das Nachfolgeunternehmen SFM GmbH vor dem Aus.

Der Geschäftsbetrieb soll allerdings unter neuem Namen fortgesetzt werden. „Wir sehen eine sehr gute Möglichkeit, dem Unternehmen mit Hilfe der SFM Bikes Distribution GmbH eine positive Zukunft zu ermöglichen“, zeigt sich Geschäftsführerin Tao Wang auf WoB-Anfrage optimistisch.

Über diese Gesellschaft, die Anfang Juli 2013 mit einem Stammkapital von 150.000 Euro im Handelsregister eingetragen worden ist, läuft seit Mitte des Jahres sowohl der Einkauf als auch der Vertrieb der in China produzierten SFM- und Saxonette-Fahrzeuge. „Das hat der SFM GmbH die benötigte Liquidität verschafft. Leider war der Umsatz der letzten Monate durch die ungünstigen Rahmenbedingungen rückläufig und reicht nicht aus, der SFM über den Winter zu helfen“, erklärt Wang weiter. Zudem habe die SFM GmbH im Exportgeschäft erhebliche Forderungsverluste durch die Insolvenz des holländischen Importeurs hinnehmen müssen. Infolge der daraus resultierenden Herabstufung der Bonität sei die Kreditwürdigkeit des Unternehmens und damit die Möglichkeit einer soliden finanziellen Ausstattung gesunken. Nicht zuletzt deshalb war Wang gezwungen, am ersten Adventswochenende ein vorläufiges Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Nürnberg einzuleiten (Az.: 800 IN 1711/13). Ob die Lichter in der Strawinskystraße tatsächlich ausgehen müssen, soll nun aus einem bis Anfang Januar vorliegenden Gutachten des zunächst eingesetzten Insolvenzverwalters Dr. Jochen Zaremba hervorgehen. Im Feuer stehen nicht nur eine deutsche Traditionsmarke, sondern darüber hinaus 22 Arbeitsplätze am Standort Nürnberg. Wang hofft, einen Großteil davon mit der Fortführung retten zu können: „Das Unternehmen wird sich nach der Sanierung solider und gesünder darstellen.“

Erst Mitte 2012 war die SFM GmbH, die 1995 aus der Motorsparte von Hercules hervorgegangen ist, nach dem Einstieg von Investoren restrukturiert worden. Doch die Absatzzahlen der Pedelecs, Roller und 125er mit so klangvollen Namen wie Saxonette Kobold, Speedjet RS und Futuro blieben enttäuschend. Während 2012 immerhin noch 8.000 Fahrzeuge europaweit abgesetzt werden konnten, waren es dieses Jahr nur noch 2.500. Für die Handelspartner hat sich durch den vorläufigen Insolvenzantrag indes wenig geändert. Die neue Gesellschaft übernimmt nun auch die Ersatzteilversorgung. „Für die seit Juni dieses Jahres von der SFM Bikes Distribution GmbH fakturierten Fahrzeuge erfolgt die gewohnte Garantieabwicklung wie bisher. Für die restlichen Fahrzeuge werden wir eine Lösung finden, die alle Seiten zufriedenstellt“, so Wang.

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