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Zulassungszahlen 2017: Frankreich überrascht
01.03.2018

Die Zahl der Neuzulassungen im Nachbarland stagnierte 2017 zwar. Die Franzosen stemmten sich damit aber erfolgreich gegen den rückläufigen EU-Trend.

Frankreich musste 2017, was die Zahl der Neuzulassungen von Motorrädern angeht, keine großen Einbrüche hinnehmen. Damit hob sich die Grande Nation von vielen anderen europäischen Märkten ab, behauptete sich hinter Italien und vor Deutschland souverän auf Platz zwei der größten Motorradmärkte innerhalb der Europäischen Union. Bei den Mopeds blieben die Franzosen sogar klar die Nummer eins in Europa.

Positive Stagnation
Aus den jüngsten Marktdaten, die unlängst von der CSIAM, dem französischen Auto- und Motorradhersteller- und -handelsverband, vorgelegt wurden, geht hervor, dass 2017 in Frankreich insgesamt 151.731 Motorräder (ohne Dreiräder und Quads/ATVs) neu zugelassen wurden. Damit bewegten sich die Franzosen ziemlich genau auf dem Niveau von 2016. Nach drei Wachstumsjahren in Folge (2014: +2,1 Prozent; 2015: +2,5 Prozent; 2016: +7,5 Prozent) stagnierte der Markt damit 2017 zwar, trotzte aber dem klaren Abwärtstrend innerhalb der EU (–9,5 Prozent).

Impuls A2-Führerschein
Auch in Frankreich hatte, wie der Verband einräumte, die harte Umstellung auf die Euro4-Norm zum 1. Januar 2017 Wirkung gezeigt. Allerdings seien die Sondereffekte in Form von Sonderzulassungen kurz vor „Torschluss“ mit rund 4.500 Einheiten im Rahmen geblieben. Zufrieden ist man in Frankreich besonders mit der jüngsten Entwicklung der Zulassungszahlen im Straßensegment zwischen 250 und 500 Kubik. Die knapp 25 Prozent Zuwachs in dieser Fahrzeugklasse führen die Verantwortlichen auf die Tatsache zurück, dass die Hersteller den Inhabern der im Land stetig beliebter werdenden A2-Führerscheine ein insgesamt gutes Angebot unterbreiteten.

Moped-Nation
Einen kräftigen Schub erfuhr 2017 der Mopedmarkt in Frankreich. Er wuchs CSIAM zufolge um 15,9 Prozent auf 107.616 Einheiten. 7.645 davon besaßen einen Elektroantrieb. Das Plus von 34 Prozent bei den Elektro-Kleinkrafträdern ist nach Ansicht des Verbands vor allem der Einführung einer staatlichen Beihilfe für den Erwerb von zwei- oder dreirädrigen Elektrofahrzeugen zurückzuführen, die seit dem 1. Januar 2017 gilt.

Vierrad-Einbruch
Der französische Markt für Vierradfahrzeuge (Quads/ATVs) hingegen brach 2017 um mehr als die Hälfte ein. Laut Verband gingen die Zulassungszahlen in diesem Segment um 56,4 Prozent auf 8.828 Einheiten zurück. Die im Zuge der Euro 4-Norm geänderten Typgenehmigungsvorschriften hätten hier deutlichen Einfluss auf das Marktgeschehen ausgeübt.

Rollerlastige Statistik
Interessant ist auch ein Blick in die Top-15 der beliebtesten Motorräder und (zwei- und dreirädrigen) Roller 2017 in Frankreich. Piaggios dreirädriges Stadtmobil MP3 schoss dabei den Vogel ab und erklomm mit fast 7.400 neu zugelassenen Einheiten die Spitze der Hitliste. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2017 laut Kraftfahrt-Bundesamt knapp 1.300 MP3s neu zugelassen. Auch dahinter ist das Feld relativ rollerlastig und sieht etliche Modelle von Yamaha und Honda gut platziert. Das beliebteste Motorrad taucht mit etwas mehr als 5.000 neu registrierten Einheiten auf Platz drei der Statistik auf: Yamahas Naked Bike MT-07 hat – wie in vielen anderen Märkten – auch längst das Herz der Franzosen erobert.

Die Top 15 der Motorrad-/Roller-Neuzulassungen in Frankreich 2017:

  1. Piaggio MP3: 7.359 Einheiten
  2. Honda Forza 125: 6.332
  3. Yamaha MT-07: 5.066
  4. Yamaha T-Max: 4.571
  5. Kawasaki Z650: 4.311
  6. BMW R 1200 GS: 4.108
  7. Yamaha X-Max 125: 3.238
  8. Honda PCX 125: 2.673
  9. Honda CB500F: 2.420
  10. Kawasaki Z900: 2.288
  11. Peugeot Metropolis: 2.172
  12. Yamaha MT-09: 1.950
  13. Honda X-ADV: 1.941
  14. Yamaha Tracer 900: 1.927
  15. Mash 125: 1.870

(Fotos: Hersteller; Daten: CSIAM)

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