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Rollerland Italien: Die Fakten für das Jahr 2017
21.02.2018

Dass die Tifosi glühende Rollerfans sind, offenbart sich jedem Italien-Reisenden schnell: Die wendigen Scooter sind im Straßenbild omnipräsent. Untermauern lässt sich diese gefühlte Roller-Affinität aber auch mit harten Fakten, etwa den entsprechenden Zulassungszahlen.

Wir haben einen Blick in die 2017er Statistik geworfen, die der italienische Hersteller- und Zubehörverband ANCMA (Associazione Nazionale Ciclo Motociclo e Accessori) vor kurzem veröffentlichte. Und die birgt – insbesondere im Quervergleich mit dem Zulassungsgeschehen vergangenes Jahr in Deutschland – doch etliche Überraschungen.

ANCMA zufolge stieg in Italien 2017 die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge (mit Antrieben jenseits der 50 Kubikzentimeter) im Vergleich zu 2016 deutlich an – von 193.913 Einheiten (2016) auf 204.406 Einheiten (2017), darunter gut 122.000 Roller. Das ergibt ein sattes Plus von 5,41 Prozent. Die Italiener stemmten sich damit erfolgreich gegen den – auf den Motorradmarkt bezogenen – insgesamt deutlich rückläufigen Trend innerhalb der Europäischen Union. Laut dem europäischen Herstellerverband ACEM wurden 2017 insgesamt 913.445 Motorräder und Scooter über 50 Kubikzentimeter innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten neu registriert – 9,5 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Auch in Deutschland befand sich der Markt vergangenes Jahr auf Talfahrt. Dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zufolge wurden 2017 insgesamt 138.257 Zweiräder neu zugelassen, 19,1 Prozent weniger als noch 2016.

Zurück ins Motor-Boomland Italien. Vom dort grassierenden Rollerfieber durften 2017 zahlreiche Hersteller profitieren. Klarer Abräumer aber war laut den ANCMA-Zahlen Honda Italia. Alleine von der aktuellen Großradscooter-Modellreihe mit dem Kürzel SH (SH 125, SH 150 und SH 300) wurden vergangenes Jahr mehr als 30.600 Einheiten neu zugelassen. Hinzu kommen noch gut 3.300 Exemplare des 2017 erstmals angebotenen Enduro-Rollers X-ADV. Zum Vergleich: In Deutschland wurden im gleichen Zeitraum laut KBA etwas mehr als 3.000 Honda-Roller ab 125 Kubik insgesamt neu registriert – quer über alle Modellreihen. Selbst der Piaggio-Konzern konnte in seinem Heimatland nicht mit der Fernost-Performance mithalten. Am besten ging noch der Piaggio Beverly 300, der vergangenes Jahr 7.400 italienische Kunden überzeugte.

Das erste Motorrad, das in den Top-20 der italienischen Zulassungsstatistik auftaucht, fuhr auf Gesamtrang 10 und stammt aus deutscher Produktion. Die BMW R 1200 GS, BMWs Welt-Bestseller, wurde in Italien 2017 von knapp 3.800 italienischen Bikern auserwählt.

Die Top 20 der Motorrad-/Roller-Neuzulassungen in Italien 2017:

  1. Honda SH 150: 11.184 Einheiten
  2. Honda SH 300: 9.768
  3. Honda SH 125: 9.685
  4. Piaggio Beverly 300: 7.384
  5. Yamaha XMAX 300: 5.289
  6. Kymco Agility 125: 4.451
  7. Piaggio Liberty 125: 4.321
  8. Yamaha TMAX 500: 4.164
  9. Piaggio Beverly 350: 4.093
  10. BMW R 1200 GS: 3.755
  11. Honda X-ADV: 3.334
  12. Honda Africa Twin: 3.216
  13. Kymco People One 125i: 3.150
  14. Vespa GTS 300: 2.789
  15. Piaggio Medley 125: 2.729
  16. Kymco X-Town 300i: 2.592
  17. Honda NC 750 X: 2.454
  18. Vespa Primavera 125: 2.393
  19. Yamaha Tracer 900: 2.296
  20. Ducati Scrambler 800: 2.241

(Fotos: Hersteller; Zahlenquelle: ANCMA)

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