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Bosch katapultiert das Zweirad in die vollelektronische Zukunft
08.11.2017

Auf der Eicma in Mailand zeigt der deutsche Zulieferer sein aktuelles und zukünftiges Spektrum in Sachen Zweirad. Besonders im Fokus: Die Themen Digitalisierung und Vernetzung.

Ob als Luxusgegenstand, als ein in städtische Verkehrssysteme eingebundenes Mobilitätselement oder als Massenfortbewegungsmittel in Schwellenländern: Das motorisierte Zweirad hat Zukunft. Deshalb erwarten Experten weltweit eine steigende Nachfrage nach diesen Fahrzeugen, die dann mit herkömmlichen, vor allem aber auch mit E-Antrieben ausgerüstet sein werden. Studien zufolge sollen 2021 weltweit mehr als 160 Millionen Zweiräder jährlich produziert werden. Der deutsche Zulieferer Bosch, der das Ziel ausgegeben hat, im Jahr 2020 die Schwelle von einer Milliarde Umsatz mit Motorradtechnik knacken zu wollen, stellt sich nach eigenen Angaben auf diese Entwicklung ein und baut seine Anstrengungen in diesen Produktbereichen aus. Dabei hat Bosch vor allem die Digitalisierung und Vernetzung des Verkehrs im Blick.

Motorrad-zu-Fahrzeug-Kommunikation
So will Bosch zum Beispiel einen „digitalen Schutzschild“ für Motorradfahrer schaffen, indem das Motorrad und die im Dunstkreis des Bikers befindlichen Autos miteinander „sprechen“. Fahrzeuge im Umkreis von mehreren hundert Metern tauschen, so das Szenario, bis zu zehn Mal pro Sekunde Informationen zu Fahrzeugtyp, Geschwindigkeit, Position und Fahrtrichtung aus. „Lange bevor ein Motorrad für Autofahrer und fahrzeugeigene Sensoren in Sicht kommt, wissen sie dank der Technologie: Achtung, ein Motorrad nähert sich“, beschreibt Bosch den Haupteffekt solcher Systeme. Das ermögliche ein verbessertes vorausschauendes Fahren.

Fahrerinformationssystem
Bosch hat zudem ein sogenanntes „Integrated Connectivity Cluster“ (ICC) entwickelt, ein speziell für motorisierte Zweiräder und Powersports-Fahrzeuge entwickeltes Fahrerinformationssystem. Es vereint nach Angaben des Herstellers alle Instrumente im Motorradcockpit zu einem Display und ermögliche dem Fahrer, sein Smartphone via Bluetooth mit dem Motorrad zu verbinden. Das System ist dieses Jahr in der BMW R 1200 GS in Serie gegangen. Es bietet eine Navigationsfunktion, zudem kann der Fahrer über das System sowie das daran angebundene Smartphone telefonieren oder Musik hören.

Smartphone-Integration
Mit „mySPIN“ hat Bosch eine technische Möglichkeit geschaffen, dass Motorradfahrer Inhalte ihres Smartphones auf das Motorrad übertragen können, ohne allzu sehr abgelenkt zu werden. Das System biete Fahrzeugherstellern eine offene Plattform und die Möglichkeit, Apps von Drittanbietern zu integrieren, heißt es von Bosch. Im Can-Am Spyder von BRP ist das System bereits in Serie gegangen.

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