Branche

Investoren zeigen offenbar Interesse an Touratech
02.11.2017

Insolvenzverwalter hat „mehr als ein Dutzend unverbindliche Angebote“ und ist „zuversichtlich, dass gute Lösung gelingen wird“. Stellenstreichungen sind aktuell wohl nicht geplant.

Die Suche nach Investoren für den angeschlagenen Niedereschacher Zubehörhersteller Touratech läuft vielversprechend. Das teilte Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl von der auf Unternehmens-Schieflagen spezialisierten Kanzlei Schultze & Braun jetzt in einer Presseerklärung mit. Mehr als ein Dutzend Interessenten hätten unverbindliche Angebote für den überschuldeten Spezialisten für Motorrad-Zubehör abgegeben, hieß es. Dabei handle es sich sowohl um Finanz- als auch um strategische Investoren. Konkrete Namen nannte der Insolvenzverwalter nicht. „Wir arbeiten nun daran, möglichst schnell konkrete und finale Angebote zu erhalten, um für das Unternehmen eine gute Lösung zu finden und den Mitarbeitern wieder Sicherheit zu geben. Das rege Interesse macht mich zuversichtlich, dass dies gelingen wird“, so Pehl.


Dr. Dirk Pehl, Schultze & Braun.

Zum 1. November 2017 hatte das Amtsgericht Villingen-Schwenningen plangemäß das Insolvenzverfahren eröffnet und dabei Dr. Dirk Pehl zum Insolvenzverwalter bestellt. Der Geschäftsbetrieb laufe – wie schon im vorangegangenen vorläufigen Insolvenzverfahren – unverändert weiter, hieß es in der jüngsten Verlautbarung. Alle Bestellungen würden wie gewohnt bearbeitet und ausgeliefert. Ein Großkunde habe zudem einen Auftrag über mehrere Millionen Euro über die kommenden drei Jahre bei Touratech platziert. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis und zeigt, dass auch die Kunden an Touratech glauben“, so Pehl. Stellenstreichungen seien deshalb keine geplant. Aufgrund der unverändert hohen Nachfrage habe Touratech noch während des vorläufigen Insolvenzverfahrens neue Mitarbeiter gesucht. In diesen Tagen werde erstmalig auch ein Betriebsrat gewählt.

Der Insolvenzverwalter will nach eigenen Angaben außerdem an der Eicma in Mailand teilnehmen, bei der Touratech wie gewohnt als Aussteller vor Ort sei. „Es geht darum, Vertrauen zu schaffen und transparent zu sein. Deshalb ist es mir wichtig, auf der Eicma persönlich anwesend zu sein, um mit unseren Geschäftspartnern und Kunden im Gespräch zu bleiben“, so Pehl. Anfang November trifft sich der Insolvenzverwalter nach eigener Darstellung zudem mit den weltweit agierenden Distributoren von Touratech im französischen Orange. Auch der Katalog für die neue Saison werde derzeit vorbereitet und soll im Januar erscheinen.

Touratech hatte am 10. August 2017 einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Ursache dafür war nach eigener Darstellung die verspätete Umsetzung eines Neubaus. Mit dem Umzug seien Schwierigkeiten mit der Logistik und in der Fertigung entstanden. Die daraus resultierenden Produktionsausfälle und Lieferschwierigkeiten hätten schließlich in die Insolvenz geführt.

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